
Ein paar freie Tage gönnte ich mir Anfang Oktober , einfach mal
raus, andere Menschen, andere Luft und vor allem mal woanders
Radfahren. Es ging nach Holland meinem derzeitigen Lieblings
Urlaubsland:) Bis an die
Nordlichste Festlandspitze führte mich der Weg nach Den Helder.
Tolle Stadt, Strand bis der Arzt kommt und vor allem zu dieser
Urlaubszeit die absolute Ruhe. Das Wetter war, nennen wir es launisch. Mein
vorhaben, mein Ziel war es einmal um die Insel Texel zu fahren die
nur wenige Kilometer vom Festland entfernt liegt. Sonne , Regen, Sonne ,
Nieselregen wechselten sich an diesem Samstag ab und ich überlegte
immer wieder ob ich den nun fahren sollte oder nicht denn einmal
gestartet gab es kein zurück mehr. Um 12:00 entschied ich mich in
einer kurzen aber intensiven Wolkenlücke loszufahren. Um 12:30
sollte die Fähre die zwischen Texel und Den Helder Pendelt ablegen, also
noch eine halbe Stunde. Ich packte meine Sachen und fuhr Richtung
Ablegestelle. Womit ich nicht gerechnet hatte war das es sehr
stürmisch war und so kam ich kaum voran. Die Zeit verging , jede
Ampel Rot ,die Zeit verging. In der Ferne sah ich die Fähre, über
der Einfahrt für die Autos hing eine rot erleuchtete Uhr die mir
anzeigte wann das Schiff ablegen sollte ... noch 3min. Ich beeilte mich ,löste
das Ticket und gerade auf dem Schiff angekommen schließt sich auch
schon das Tor hinter mir, ich grinse ....geschafft.

Auf der anderen Seite angekommen entscheide ich mich im
Uhrzeigersinn zu fahren. Ich tauche in eine so unglaublich schöne
Vegetation ein. Es ist einfach fantastisch,
die Umgebung ähnelt ein wenig den Highlands in Irland. Rinder Weiden einfach so und ohne Zaun.
Lassen mich passieren ohne große Regung, einfach toll, das ist genau
meins.

Das Wind ist jetzt auch launisch und zickt rum. Mal kommt er
Böig von der Seite, dann wohltuend von hinten oder aber brutal von
vorne, eigentlich Hauptsächlich von vorne.
Ich fahre an Strandeinfahrten vorbei, halte bei der dritten an um mit
erschrecken festzustellen das ich nach 1 1/2 Std. nicht mal 1/4 der
Strecke geschafft habe.
Keine Panik ich hab ja Zeit.
Ich nutze jetzt erstmal mehr die Straße um ein wenig Zeit und
Strecke gut zumachen. Der Wind hat gedreht und drückt schön von
hinten. Ich fahre 36km/h und es kommt kein Gegenwind, irre. Nach 2Std
20min habe ich den Nördlichsten Punkt von Texel erreicht und mache
nur eine kurze Pause um nicht auszukühlen.
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Nach 10min mache ich mich auf den Rückweg . der Wind hat noch
nicht wieder gedreht und kommt jetzt voll von vorne. Jetzt noch
anstrengender weil ich nicht hinterm Deich fahren kann und so dem
Wind voll ausgesetzt bin. Ich mühe mich echt ab und mehr als 16km/h
bekomme ich nicht hin. Meine Motivation ist etwas angekratzt aber was
solls so komme ich auch ans Ziel und die letzte Fähre fährt um
21:30 das würde ich sogar schaffen wenn ich laufen würde. Verrückte
Sachen stehen immer mal wieder am Wegesrand die Fotografiert werden
wollen. Um 17:30 und wieder ganz knapp erreicht fahre ich zurück
aufs Festland. Nach 77,56km und 4Std:32min, vielen tollen Eindrücken und
Kuriositäten komme ich wieder in meiner Unterkunft ,grinse noch
immer und denke
"Toll mach ich nochmal, ganz bestimmt"